Hitze

Hitze
(starke) Wärme

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Hit|ze ['hɪts̮ə], die; -:
sehr starke [als unangenehm empfundene] Wärme:
eine glühende Hitze; bei der Hitze kann man doch nicht arbeiten.
Syn.: Glut, Wärme.
Zus.: Mittagshitze.

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Hịt|ze 〈f.; -; unz.〉
1. hohe Temperatur, große Wärme
2. 〈fig.〉 Leidenschaft, starke, (bes.) zornige Erregung, Heftigkeit
● ist hier, heute eine \Hitze!; drückende, glühende, tropische \Hitze; einen Kuchen bei schwacher, starker \Hitze 30 Minuten backen; in \Hitze geraten 〈fig.〉 sich erregen, sich aufregen, zornig werden; in der ersten \Hitze 〈fig.〉 in der ersten Gefühlsaufwallung, in der ersten Erregung; vor \Hitze umkommen, vor \Hitze vergehen heftig schwitzen; \Hitze abweisend = hitzeabweisend →a. fliegen, Gefecht [<ahd. hizz(e)a, germ. *hitjo-; zu idg. *kai-, *ki- „Hitze“]

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Hịt|ze , die; -, (Fachspr.:) -n [mhd. hitze, ahd. hizz(e)a, zu heiß]:
1. sehr starke, als unangenehm empfundene Wärme; hohe Lufttemperatur:
eine sengende, brütende, feuchte H.;
ein [die] H. abweisender Asbestanzug;
bei der H. kann man nicht arbeiten;
den Kuchen bei mäßiger, mittlerer H. (Kochkunst; mäßiger, mittlerer Backofentemperatur) backen;
in dieser H. ist es nicht auszuhalten;
nach der großen H. (der Hitzeperiode, Hitzewelle).
2. durch Erregung, Fieber o. Ä. hervorgerufener, mit Blutandrang verbundener Zustand; Empfindung von starker Wärme im Körper od. in einer Körperpartie:
eine aufsteigende H.;
fliegende H. (Med.; plötzliche Hitzewallung[en] im Körper, bes. während des Klimakteriums: sie leidet unter fliegender H.)
3. heftige Erregung; Zornesaufwallung:
jmdn. in H. bringen;
in der H. des Gefechts (Eifer).
4. Zeit der Läufigkeit, Paarungsbereitschaft bei weiblichen Hunden u. Katzen.

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I
Hitze,
 
1) allgemein: starke, als unangenehm empfundene Wärme.
 
 2) Jägersprache: Läufigkeit bei Hunden und Füchsen.
 
II
Hịtze,
 
Franz, katholischer Theologe und Sozialpolitiker, * Hanemicke (heute zu Olpe) 16. 3. 1851, ✝ Bad Nauheim 20. 7. 1921; war 1882-93 und 1898-1912 Mitglied des Landtags (Preußen) und 1884-1921 Mitglied des Reichstags; ab 1893 Professor für christliche Gesellschaftslehre in Münster. Hitze wurde unter dem Einfluss von W. E. von Ketteler und K. von Vogelsang und in der Auseinandersetzung mit K. Marx zum Verfechter eines »ständischen Sozialismus«, vertrat aber später die volle Integration der Arbeiterschaft auf dem Boden der bestehenden Gesellschaftsordnung. Er organisierte katholische Arbeitervereine und setzte sich für die christlichen Gewerkschaften ein; als Parlamentarier hatte er über das Zentrum großen Einfluss auf die Sozialpolitik.
 
Werke: Die sociale Frage und die Bestrebungen zu ihrer Lösung (1877); Kapital und Arbeit (1881); Die Arbeiterfrage. .. (1899); Geburtenrückgang und Sozialreform, in: Ehe und Volksvermehrung, Teil 1 (1917).

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Hịt|ze, die; -, (Fachspr.:) -n [mhd. hitze, ahd. hizz(e)a, zu ↑heiß]: 1. sehr starke, als unangenehm empfundene Wärme; hohe Lufttemperatur: eine sengende, brütende, tropische, feuchte H.; die sommerliche H.; H. abweisende Asbestanzüge; bei der H. kann man nicht arbeiten; in dieser H. ist es nicht auszuhalten; den Kuchen bei mäßiger, mittlerer H. (Kochk.; mäßiger, mittlerer Backofentemperatur) backen; nach, während der großen H. (der Hitzeperiode, Hitzewelle); die ... Feldwege, ... von Regen und Hagel ausgewaschen, von H. gedörrt (Langgässer, Siegel 615); wenn wir droben auf dem Achterdeck lagen und nicht schlafen konnten vor H. (Frisch, Cruz 7). 2. durch Erregung, Fieber o. Ä. hervorgerufener, mit Blutandrang verbundener Zustand; Empfindung von starker Wärme im Körper od. in einer Körperpartie: eine aufsteigende H.; ich aber fröstele von einer kalten H. (Remarque, Obelisk 234); Schwindel und Zittern ... kam ihn an, und sein Kopf stand in H. (er hatte einen heißen Kopf; Th. Mann, Zauberberg 379); *fliegende H. (Med.; plötzliche Hitzewallung[en] im Körper, bes. während des Klimakteriums): sie leidet unter fliegender H. 3. heftige Erregung; Zornesaufwallung: im Verlauf der Diskussion gerieten sie immer mehr in H.; jmdn. in H. bringen; *in der H. des Gefechts (↑Eifer).4. Zeit der Läufigkeit, Paarungsbereitschaft bei weiblichen Hunden u. Katzen.

Universal-Lexikon. 2012.

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